Archive for February, 2012

Feb 27 2012

As a hobby …

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Man stelle sich das Folgende vor: eine vierköpfige Reisegruppe, bestehend aus zwei Männern und zwei Frauen, alle in der einen oder anderen Weise familiär miteinander verbunden, macht zusammen Urlaub in Westaustralien. Das Wetter ist toll, die Stimmung großartig, das Essen hervorragend. Arbeit, Alltag, und vor allem die drohende Kreditkartenabrechnung, die für die geschilderte Ausgelassenheit früher oder später zu bezahlen sein wird, sind weit weg. Um es kurz zu machen, gute Laune, soviel man nur ertragen kann…

Was kann man -nein- was kann “Mann” sich also mehr wünschen? Zumal der 34. Geburtstag des Einen sowie der 30. (!!!) des Anderen unmittelbar bevorstehen. Einen Lottogewinn? Achtlagiges Toilettenpapier? Autos, Häuser, eine Gesetzesänderung, die die Polygamie nicht nur erlaubt, sondern vorschreibt?

Oder vielleicht lieber doch eine schwere Depression, verbunden mit einem tiefen Gefühl der eigenen Minderwertig- und Bedeutungslosigkeit? Ausgelöst von einem HOLLÄNDER?!

Nun ja, was soll ich sagen. Frank und ich haben uns ohne langes Überlegen für letzteres entschieden…

Womit wir bei Pleun Hitzert wären… Pleun ist, wie berichtet, Holländer. (Gut; sowas soll’s geben. Kann er ja auch nichts dafür…). Pleun war früher in der Werbung tätig und ist jetzt in Rente. (So weit, so schön…). Darüber hinaus ist Pleun zusammen mit seiner Frau Hennie Eigentümer des Gästehauses in der Stirling Range, in dem wir übernachten durften. Und zudem ist Pleun auch noch unheimlich nett. (Wo ist hier jetzt das Problem, könnte man sich fragen…).

Sehr zum Leidwesen von Frank und mir hat Pleun aber Hobbies. Gut, mag man leichthin sagen, sammelt der Mann halt Briefmarken… Nein, tut er nicht. Leider!

Pleuns größte Leidenschaft ist das Bauen. So hat er innerhalb von sieben Jahren völlig alleine eine voll funktionstüchtige Windmühle gebaut. Nachdem er selbstredend in Holland recherchiert, die Pläne gezeichnet, und ein exakt maßstabgetreues Modell angefertigt hatte. As a Hobby. Heute mahlt er hier hin und wieder Dinkel (natürlich auf den eigenen Feldern selbst angebaut) und beliefert damit Supermärkte im Umland. Oder er backt daraus Brot. Überflüssig zu erwähnen, dass dieses hervorragend schmeckt… Genauso wie sein Wein. Angebaut im eigenen Vineyard und selbst hergestellt. Und wie könnte es anders sein: as a hobby.

Ich sollte vielleicht auch noch erwähnen, dass Pleun zudem sein eigenes Haus, diverse Gästehäuser und Landwirtschaftsbauten (also fast eine ganze Kleinstadt) gebaut hat. Alleine. As a Hobby. Und dass er lange Jahre in der Windmühle ein Restaurant betrieben hat. Gut, damit hat er sicherlich ein wenig Geld verdient. Aber eigentlich: as a hobby. Und dass er (mindestens) drei Kinder großgezogen hat (as a hobby??). Und dass er einen Pilotenschein besitzt. Nebst eigenem Flugzeug und eigener Landebahn auf dem eigenen Anwesen, versteht sich. Und alles: as a Hobby. Was auch sonst…

Einigermaßen kleinlaut schleichen FloGu also nach der Windmühlenbesichtigung zurück ins Gästehaus. Nur, um dort angekommen mehrere (natürlich auch veröffentlichte) CDs zu finden, auf denen Pleun beim Saxofonspielen zu hören ist. Selbstverständlich nur selbstkomponierte Stücke. Die CDs hat er ebenfalls selbst produziert. As a Hobby. War ja klar…

Weinend beschlossen Frank und ich: wir hassen Pleun.

Mittlerweile haben wir uns aber schweren Herzens mit unserer eigenen Mittelmäßigkeit abgefunden und sind uns absolut sicher: Pleun hat auch die umliegenden Berge aufgeschaufelt, sämtliche Vegetation angepflanzt und schaltet Tag für Tag persönlich die Sonne morgens ein und abends wieder aus. As a hobby, natürlich.
Das hat er uns aber nicht erzählt, weil er nicht angeben wollte. Bescheiden ist er nämlich auch noch, der Pleun.

Und deswegen mögen Frank und ich ihn eigentlich doch! Und sammeln weiter Briefmarken. As a hobby…

Viele Grüße ans andere Ende der Welt, Flo.

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Feb 25 2012

The FloSaGuCo-Experience – Chapter III

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Es scheint, als wäre es nun an mir, über den Fortgang unserer Reise zu berichten. Und nachdem sich meine beiden charmanten Reisebegleiterinnen ja offensichtlich einen Wettstreit darüber geliefert haben, wer denn den längeren Blogeintrag veröffentlichen kann, halte ich mich einfach mal erfrischend kurz:

Stirling Ranges – Esperance – Esperance – schön war’s!

Viele Grüße ins langsam auftauende Deutschland, Flo

(Anm. d. Verf.: auf den mehrfach freundlich geäußerten Wunsch meiner beiden Vorrednerinnen hin möchte ich das Erlebte nun doch ein wenig ausführlicher schildern. (Die Androhung von massiver körperlicher Gewalt sowie Liebesentzug sind KEINE aktzeptablen Mittel, seine Wünsche durchzusetzen. Nur, dass ihr’s wisst!)) 🙂

Wir lassen also am siebten Tag unseres Trips Albany hinter uns und fahren in Richtung Porongurup Nationalpark. Dort gibt es nämlich den sogenannten Castle Rock nebst eigens gebauten “Skywalk”, der bei schönen Wetter einen grandiosen Ausblick bieten soll. Bei SCHÖNEM WETTER… Woher wir von der Existenz dieses Aussichtspunkts wissen? Nun, die Königinnen unserer Herzen waren wieder mal in einer Tourist-Information. Wie eigentlich täglich. Manchmal auch mehrfach täglich. Und überhaupt immer, wenn irgendwo eine solche in Sicht war… So eine Tourist-Info hat ja (für Mädels) auch eine Menge zu bieten. Man kann ewig in Prospekten und Souvenirs herum stöbern, und, vielleicht noch wichtiger, es gibt auch immer Toiletten… Zieht man die benötigte Zeit für Tourist-Infos und (weiblich veranlasste) Toilettenstops ab, hat unser kleiner Ausflug eigentlich nur elf Tage gedauert. So eine Frauenblase ist für das harte Leben auf Westaustraliens staubigen Straßen einfach nicht geschaffen… 🙂

Zurück zum Castle Rock. Bei nicht ganz so schönem Wetter nehmen wir also den knapp einstündigen Aufstieg zum Gipfel in Angriff. Das Wetter würde schon halten, und überhaupt, ein bisschen was würde man ja auf jeden Fall sehen. Würde man nicht, wie wir später feststellen durften. Je höher wir kommen desto weniger sehen wir. Stetig dichter werdender Nebel sorgt zu Beginn noch für gespenstisch-stimmungsvolle Bilder, später dann zunehmend für Belustigung. Der knapp unterhalb des Gipfels von der Natur als Touristenattraktion aufgestellte “Balancing Rock” war freundlicherweise noch erkennbar und somit fotografisch festzuhalten. Das wars dann aber auch. Wohl wissend, dass wir vom Gipfel aus wenig Weitblick haben würden, überwinden wir ehrgeizig noch die letzten Höhenmeter und den Skywalk. Und sind überwältigt. Die Aussicht ist tatsächlich atemberaubend. Zumindest die ersten 50 cm davon. Darüber hinaus können wir keine gesicherte Auskunft geben. Uns wurde aber von verschiedener Seite versichert, dass der Ausblick grandios ist. Bei schönem Wetter. Am Vortag war das Wetter übrigens schön. Ebenso wieder wenige Stunden nach unserem Abstieg. Timing ist eben alles… 🙂

Verschwitzt (die Männer), voll mit Schlamm (die Frauen; schon toll, so ne lange Hose…) kommen wir zurück zum Auto und beschließen: keine weiteren Bergbesteigungen mehr an diesem Tag. Denn jedes Kind weiß ja: wenn’s von unten so aussieht, als würde man von oben nichts sehen, dann sieht man von oben für gewöhnlich… richtig: nichts!

Früher als geplant kommen wir also bei dem wohl schönsten und außergewöhnlichsten Domizil unserer Reise an. Ein kleines, von einem Holländer erschaffenes Paradies (ein eigener Blogeintrag hierzu folgt), mitten innerhalb der von Bergen durchzogenen Weite der sogenannten “Stirling Ranges”. Blickfang und Haupattraktion ist zweifellos “The Lily”, eine nach holländischem Vorbild gebaute und voll funktionsfähige Windmühle, die wir später am Tag besichtigen dürfen (SEHR beeindruckend!). Zunächst werden wir aber aufs Herzlichste von unserer “Gastmutter” Hennie und ihren zahlreichen Haustieren begrüßt und zu unserem wunderschönen Gästehaus gebracht. Dort angekommen haben wir einfach mit Kaffee und Keksen die Atmosphäre genossen und nichts getan. Selbst die Frauen. Gut, es gibt auch im Umkreis von mehreren hundert Kilometern keine Tourist-Information… 🙂

Was folgt, ist die bereits erwähnte Windmühlenbesichtigung mit Pleun (dem Besitzer und Erbauer) und ein von Hennie gekochtes Abendessen. Unglaublich lecker!!! Rundherum ein toller Aufenthalt, der uns allen lange in Erinnerung bleiben wird!

Ein klein wenig wehmütig verlassen wir am nächsten Morgen zeitig die Idylle rund um die Windmühle. Es gilt schließlich, den am Vortag verweigerten, zweithöchsten Gipfel Westaustraliens zu besteigen. Oder wenigstens von unten zu betrachten. Das Wetter ist heute ja wieder schön…
Am Fuß des immerhin 1095m hohen “Hubbels” namens “Bluff Knoll” (für australische Verhältnisse schon ein richtiger Berg. Und ja, der heißt wirklich so.) beschließen wir, einfach mal loszulaufen und zu sehen, wie weit wir kommen würden. Frank kommt bis zur Hälfte. Nach heroischem Kampf gegen Sonne, allgegenwärtige Fliegen und den teilweise wirklich steilen Anstieg beschließt er nach kurzer Beratung, zum Auto zurückzukehren. Ein echter Mann weiß eben zu jeder Zeit, wie weit er gehen kann! Der übrige Teil der Expedition (bestehend aus zwei bergerfahrenen Urlaubern und einer wagemutigen Fast-Australierin) nimmt den beschwerlichen Weg zum Gipfel auf sich und wird (diesmal wirklich!) mit toller Weitsicht über die Stirling Ranges belohnt!

Um eine schöne Erfahrung reicher kommen wir einige Zeit später zurück zum Auto, erwartet von Frank, der seine Kräfte wiedererlangt hat. Glücklicherweise. Wartet auf ihn doch schon die nächste heroische Herausforderung: die direkte, rund fünfstündige Fahrt nach Esperance auf einer fast schnurgeraden Straße. Links und rechts davon: nichts. Ein paar Bäume und Büsche. Sonst nichts. Auf gut 500 km. Einige tote Känguruhs am Straßenrand sind da fast schon Highlights… (Ach ja. Selbstverständlich sind wir nicht die ganze Strecke am Stück gefahren. Die Mädels mussten schließlich regelmäßig auf die Toilette… So sind wir aber immerhin um die Erfahrung reicher, dass mitten im Nirgendwo von Westaustralien vier Sandwiches und Kaltgetränke 55 Dollar kosten. Halleluja. Selbst für die sündhaft teuren Verhältnisse hier ist das ein echter Hammer…)

In Esperance angekommen haben wir dann gleich im Hotel eingecheckt und sind Essen gegangen. Und ich bin ziemlich sicher, wir waren auch noch in der Tourist-Information… 🙂

Den Großteil des nächsten (Valentins-)Tages verbringen wir damit, eine ganze Reihe der “Traumstände Süßaustraliens” (O-ton Cora!) zu besuchen. Dies funktioniert nach altbewährtem Muster: dem Great Ocean Drive folgend die Strände nacheinander anfahren, aussteigen, staunen, Fotos machen, weiterfahren, Prozedur wiederholen. Circa elfmal in Folge… Und weil das dann noch nicht genug ist, anschließend noch die gut 50 km entfernte Lucky Bay besuchen. Schließlich soll es hier Känguruhs direkt am Strand geben. Nun, es gibt sie tatsächlich! Und sie lassen sich von den verzückten Touristen nicht im geringsten aus der Ruhe bringen. So etwas sieht man nicht jeden Tag, tolle Sache!

Und da wir ja eh “Standtag” haben, fahren wir auch gleich noch die restlichen Strände der Gegend ab. Und stoßen auf ein echtes Juwel mit Namen Hellfire-Bay. Ein absoluter “Traumstand”! Die Mädels sind endlich zufrieden und entscheiden, uns Männer nicht sofort weiterzuhetzen. Sie beschließen, schwimmen zu gehen und wir beschließen, das zu tun, was wir angeblich am Besten können: nichts! 🙂

Zurück in Esperance besuchen wir zum Abschluss ein nettes Restaurant namens “Loose Goose”. Und feiern den Valentinstag überschwänglich mit zwei Flaschen Wein! Böser Fehler. Am Ende des lustig verlaufenden Abends sind Corinna und Sabine ordentlich abgefüllt… Und somit zu nichts mehr zu gebrauchen. Happy Valentine! Also bringen Frank und ich unsere Herzdamen ins Bett und verabreden uns für die Weiterfahrt am nächsten Tag. Und wissen für die Zukunft: eine Flasche Wein am Abend ist völlig ausreichend. Zum Glück zeigt der Hotelfernseher den großartigen Film “Hangover”… 🙂

Liebe Grüße (nochmal),

Flo

(Anm. v. Frank: Von seinem iPad gesendet 🙂 )

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Feb 21 2012

Road Trip Part 2

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Nach unserem Aufenthalt im sagenumwobenen Bridgie, das uns ein bisschen in Alices‘ Wunderland und in eine andere Zeit versetzt hatte, ging es nun weiter zu einem beliebten Ausflugspunkt für Touristen (die wir ja waren) – dem Diamond Tree. Auf diesem Karri-Baum befindet sich in 52 Meter Höhe eine 1939 erbaute hölzerne Aussichtsplattform. Sie ist der älteste hölzerne Brandausguck, der heute noch in Gebrauch ist. Wir ließen es uns natürlich nicht nehmen, die steilen Sprossen zu dem Ausguck zu erklimmen – zumindest Teile von uns :-). Die bessere Hälfte der Billings hat den Baum gekonnt bis zur Hälfte erklommen, während die andere Hälfte sich den Baum lieber von unten angesehen und uns gefilmt hat. Und dann waren da ja noch die Höflings, die den Ausguck auf der Spitze spielerisch erreicht haben. Tja, man sollte sich halt nicht mit Kletterern anlegen :-). Das musste Frank nun auch feststellen, nachdem er eine diesbezüglich zuvor geschlossene Wette verloren hatte und uns (alle!), gemäß dem Motto „Wettschulden sind Ehrenschulden“ zum Essen einlud, obwohl die Wette ja nur, wie könnte es anders sein, mit Flo geschlossen wurde (Danke nochmal!).

Nach dieser mehr oder weniger anstrengenden sportlichen Aktivität sind wir zu einem der wohl schönsten Strände gefahren, die wir je gesehen hatten. Mandalay Bay! Die Farben des Meeres, der weiße feine Sandstrand und die Dünen im Hintergrund lassen auf dem Bild nur erahnen, wie atemberaubend dieser Strand wirklich war. Um den Ausblick auf dieses Stückchen unberührte Natur ein bisschen zu genießen und uns für weitere Abenteuer zu stärken, haben wir die Gelegenheit genutzt und eine kleine Pause eingelegt. Das ging natürlich nur, nachdem sich jeder von uns auch brav eingecremt hatte (Gell, Frank? :-)). Da meine bessere Hälfte leider eine Abneigung hat, sich selbst einzucremen (da muss wohl in der Kindheit was schiefgelaufen sein), hatte ich (wie immer, wenn wir rausgingen) das Vergnügen nicht nur mich, sondern auch meinen Göttergatten sonnenfest zu machen. Aber wir üben das noch und einmal hat er sich auch tatsächlich schon selbst eingecremt. Es besteht also noch Hoffnung, dass er es doch noch irgendwann selbst kann :-).

Auf dem Weg zu unserem nächsten Ziel haben wir noch einen kleinen Abstecher gemacht, weil es gerade auf dem Weg lag (was in Australien äußerst ungewöhnlich ist. Eine Fahrtstrecke von 200 km gilt hier absolut noch als „in der Nähe“ wenn nicht sogar als „unmittelbare Umgebung“…) und wir noch ein bisschen Zeit hatten… Wir haben einen der wohl ältesten und größten Tingle Trees besucht, eine Eukalyptusart, die bis zu 75m hoch und 400 Jahre alt werden kann. Buschfeuer höhlen die Flachwurzeln der Bäume neben Insekten und Pilzen oft noch zusätzlich aus, und schaffen so große Hohlräume, die von uns bei weitem nicht zu füllen waren… :-).

Und da wir gerade Baumtag hatten, ging es gleich weiter zu unserem nächsten Ziel – dem Tree Top Walk. Hier wurde eine riesige Stahlkonstruktion in die Bäume gebaut, auf der man über eine Länge von ca. 600m und in einer Höhe von ca. 40m durch die Baumkronen spazieren kann. Teilweise eine ganz schön wackelige Angelegenheit, aber es macht riesig Spaß und man hat einen tollen Ausblick (vor allem auf die anderen Bäume 🙂 ). Nach diesem Ausflug in die Baumspitzen, haben wir uns die kleinen Riesen natürlich auch noch von unten angesehen. The Valley of the Giants hat seinen Namen redlich verdient. Vorbei an der Granny und nochmal kurz in einen Baum geklettert, ging es dann auch schon wieder weiter zu unserem Endziel des Tages. Nach Denmark. Ins Chalet. Oder wie wir es nannten: The Schalääiihhh.

Unsere beiden Reiseführer GuCo haben sich wirklich einiges einfallen, lassen. Jede Unterkunft bot etwas Besonderes; wie eine Pralinenschachtel, man weiß nie, was man bekommt. Das Schalääiihhh jedenfalls hatte eine unbesetzte Rezeption mit dem Hinweis: Schlüssel steckt. Das tat er auch tatsächlich und so bezogen wir unser neues Domizil für diese Nacht. Da das Städtchen Denmark leider nicht für irgendwelche Restaurants oder kulinarischen Köstlichkeiten berühmt ist, haben wir die „Küche“ im Schalääiihhh genutzt und unser Abendessen selbst zubereitet. Die Tortellini mit Tomatensauce waren richtig gut. Der Salat noch besser. Wenn man Wanzen mag… :-).

Nach einer mehr oder weniger entspannten Nacht mitten im Wald, haben wir bei der – wieder – unbesetzten Rezeption ausgecheckt (Schlüssel in den Briefkasten geworfen), noch schnell ein Bild von einem dort wohl ansässigen Kookaburra gemacht und sind weiter zur nächsten Attraktion.

Zunächst mussten die „Elefanten“ von Elephant Rocks für eine kleine (oder größere) Fotosession still halten (was sie klaglos taten), bevor wir Greenpool, den Strand neben der Elephant Cove, in Beschlag genommen haben. Wirklich ein wunderschöner Strand und die riesigen Felsen haben kleine Fische und schöne Muscheln zum Wohnen und damit uns zum Schnorcheln eingeladen. Zumindest uns Mädels, die Jungs sind da eher wasserscheu, wobei Frank zumindest ganz im Wasser war… Wir hätten auch gerne noch länger geplanscht, aber leider meinte es das Wetter ausnahmsweise mal nicht ganz so gut mit uns und wir sind vor dem nahenden Gewitter aus dem Wasser geflüchtet. Es war zwar nicht so heftig, aber zum Schwimmen doch etwas ungemütlich. Und da wir sowieso keine Zeit zu verlieren hatten, ging es schnurstracks weiter nach Albany. Hier haben wir, nach einem „ausgiebigen“ Lunch im Hotel (es war bereits 13:30 und das Buffet war nur bis 14:00 Uhr geöffnet, kein Problem für die Jungs… Man kann ja mehrere Teller gleichzeitig beladen.) ganz Touristengleich im sogenannten „Drive-by-Shooting“ einige Sehenswürdigkeiten, Strände und Hügel entlang des Ocean Drive abgefahren und fotografiert. Damit fertig, ging es anschließend zu einem extra anlässlich unseres Besuchs arrangierten Feuerwerk. Weniger glaubwürdige Stimmen behaupten, dass es dieses anlässlich der Eröffnung des „Art Festivals“ gab. Wir waren jedenfalls gerade auf dem Weg dorthin, als das Spektakel auch schon anfing, 30 min eher als eigentlich geplant. Aber schnell einen Parkplatz am Wegesrand gesucht und den Blick gen Himmel gerichtet, haben wir dann doch noch einiges davon mitbekommen. Von dem Feuerwerk hätten wir übrigens nie erfahren, wenn wir nicht in der Tourist Info gewesen wären, die wir (Mädels) sehr zum Leidwesen unserer Männer in jeder noch so kleinen Stadt aufgesucht haben, um alles Sehenswerte oder auch nicht Sehenswerte oder potentiell Sehenswerte (dazu später mehr) in Erfahrung zu bringen.

Nach dem Feuerwerk haben wir dann bei einem Salat (ja, auch der Flo) den Abend ausklingen lassen. Am nächsten Tag ging es zuerst zu den berühmten Farmers Markets, die wir uns ein bisschen, naja sagen wir größer, vorgestellt hatten. Nach ca. 5 min waren wir durch… Blieb also noch genug Zeit um eine Führung durch die Stadt zu machen. Frank und Flo haben sich als Reiseführer versucht und wir sind in den Spuren der ersten Siedler gewandert. Alles in allem 16 „Sehenswürdigkeiten“, die wir auf unserer Liste als „Gesehen“ vermerken konnten. Um einiges spannender war an diesem Tag dann „The Natural Bridge and the Gap“ in der Nähe von Albany im Torndirrup National Park. Hier sieht man, wo sich vor einigen Millionen Jahren die Kontinente, Antarktis und Australien getrennt haben. Eine wirklich beeindruckende Landschaft! Theoretisch ebenso beeindruckend müssen wohl auch die Blowholes sein, durch die Wasser durch kleine oder größere Löcher sehr geräuschvoll in die Luft geschossen wird. Oder ich sollte besser sagen, werden kann. Denn diese Sehenswürdigkeit war leider eine der potentiellen Sehenswürdigkeiten, die man nur bei starkem Wind und hohem Wellengang erleben kann und hier hatten wir, tja, wie soll man sagen, Pech mit dem Wetter: strahlender Sonnenschein und nur mäßiger Wind…

Danach wurde das „Drive-by-Shooting“ perfektioniert und wir haben noch etliche Strände und Hills, die wir auf unserer Liste hatten, zu sehen bekommen. Wir (also 3 von uns) waren dann auch im Princess Royal Fortress Military Museum und haben uns angesehen, von wo aus die Australier während eines Krieges Stellung bezogen haben und welch schweres Gerät damals zum Einsatz kam. Das spannendste, zumindest für die Mädels, war hier allerdings der nicht ganz so kleine Lizard, den wir entdeckten. Nach diesem ereignisreichen Tag haben wir es uns dann bei Rustler’s, einem wirklich sehr guten Restaurant, gut gehen lassen; an dieser Stelle nochmals DANKE an Frank! Zurück im Hotel hieß es dann wieder Kräfte sammeln für weitere Abenteuer, die noch auf uns warten sollten… 🙂

To be continued!!!

Viele liebe Grüße

Sabine, die den Trip am liebsten gleich nochmal machen würde!

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Feb 19 2012

GuCo and FloSa on tour – the first part

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Ein herzliches Hallo an alle Blog-Leser,

wir melden uns zurück von unserem großen Trip und wollen euch natürlich mit spannenden und kunterbunten Spaßgeschichten beglücken.

Nachdem wir 12 Tage unterwegs waren, wird brav aufgeteilt und jeder darf über drei Tage berichten. Schön gell? So kann jeder seinen Senf dazu geben und seine Einblicke mit einfließen lassen …
Auch wenn man das manchmal vielleicht gar nicht hören will. 😉

So, ich fang dann mal an:

Vortag: Koffer sind gepackt und die Mädels dürfen sich schon mal wieder gleich eine Predigt über die Tonnen an Klamotten anhören. Aber durch meisterhaftes und Zentimeter genau ausgefülltes Kofferraum packen von Frank war alles gut. Am Abend gings dann noch zum Strand für Sonnenuntergang gucken und danach zum Pizzaca um uns für die Tour zu stärken. 🙂

Der erste Tag hat uns nach pünktlichem Aufbruch (!!!) über Bunbury und Busselton nach Dunsborough gebracht.
In Bunbury wurde kurz gehalten um die im Reiseführer angepriesenen Delfine zu beobachten, die leider anscheinend ihren freien Tag hatten. Naja, so sind wir also ohne Delfinegucken noch zum Leuchtturm und haben von dort die schöne Aussicht genossen. Danach gings ab nach Busselton.

Dort angekommen ging’s auf den zweitlängsten Jetty der Welt und mit einer Hochgeschwindigkeits-Eisenbahn 😉 sind wir zum 1800 Meter entfernten Ende gefahren um dort unter Wasser das Riff-Leben unter dem Jetty zu begutachten. Unser Endziel war dann Dunsborough, wo wir mit einem der WA’s Best Fish and Chips den ersten Abend haben ausklingen lassen.

An unserem zweiten Tag haben wir einen Abstecher nach Cape Naturaliste gemacht und wollten eigentlich auf den Leuchtturm. Tja, nachdem der dann aber wegen Wartungsarbeiten geschlossen war, sind wir halt einfach einmal außen rum gelaufen. War aber auch sehr schön. Fanden zumindest die Mädels….
Naja Flo hat sich gedacht er braucht ein wenig Action und hat sich mal den Fußnagel aufgerissen. Kann man machen, muss man aber nicht.

Im Weinanbaugebiet Margaret River haben wir zum Schokolade, Wein und andere Leckereien probieren öfter mal Halt gemacht. Sabine hat sich dann auch mal hinters Steuer gesetzt und den Linksverkehr erlebt. Ja und wie man sieht, hat sie auch gekonnt eingeparkt! (das war übrigens noch VOR der Weinprobe 😉 )
Höhlen wollte keiner sehen, also haben wir die mal ausgelassen. Über eine empfohlene “Dirt Road” die durch ein tiefes Waldstück mit beeindruckenden Bäumen geführt hat, sind wir dann zu Hamelin Bay, dem Höhepunkt des Tages!! Dort gab es Rochen die direkt am Strand zwischen den Beinen hindurch geschwommen sind! Einfach fantastisch!!

Der dritte Tag unseres Trips hat uns von Augusta nach Bridgetown, oder auch “Bridgy” wie es die Einheimischen nennen, geführt. Unser erster Halt war Cape Leeuwin und diesmal war der Leuchtturm sogar offen und wir konnten rauf. Bis 1992 wurde der Leuchtturm noch von Menschenhand betrieben, bis er dann automatisiert wurde. Sein Licht kann man bis zu 46 km weit sehen.
Bei gefühlten 100kmh Windböen war das herumlaufen auf der Spitze nicht gar so einfach, die Aussicht war aber wunderschön. Cape Leeuwin ist der südwestlichste Punkt von Australien und dort trifft der Südpazifik auf den Indischen Pazifik.

In Bridgy, unserem Tagesziel, wurden wir von einer etwas anderen Unterkunft überrascht. So viel Krims Krams auf einen Fleck habe ich noch nie gesehen. Die Rezeption war gleichzeitig Verkaufsshop und der Frühstücksraum war ein einziges Museum. Wir hatten ein Haus für uns alleine und das hatte genauso viel wenn nicht noch mehr Deko-Sachen. Ein Hoch auf die Putzfrau.
Das kleine 2.300 Seelen Örtchen ist auch in der Zeit stehen geblieben. Die Leute waren etwas komisch, aber das Essen war klasse. Steak vom feinsten!!

So das waren die ersten 3 Tage und ich bin fertig mit meinem Logbucheintrag.
Die Nächsten werden irgendwann folgen. Ich hoffe es dauert nicht zu lange, bis sich der ein oder andere Berichtschreiber findet. 😉

Bis demnächst
Eure Corinna

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Feb 12 2012

Just a quick sign

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Hallöchen Ihr Lieben,

ganz kurz wollten wir euch liebe Grüße aus der Stirling Range ausrichten.

Gerade haben wir Albany hinter uns gelassen und genießen nun unser Leben in einer niederländischen Windmühle inmitten eines riesigen Nationalparks.

Morgen geht es nach Esperance …

Liebe Grüße

Die üblichen Verdächtigen

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Feb 06 2012

Shit perth people say

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Hallo Perth-Liebhaber,

während wir die nächsten 2 Wochen mit Flo und Sabine den Süden von Westaustralien erkunden werden und ihr vermutlich erst wieder in 10 Tagen ein Lebenszeichen von uns hören werdet, hier ein “Werbe”-Video über Perth.

Für alle die schon mal hier waren oder uns noch besuchen kommen ein sehr lehrreiches Filmchen über “unsere” City

Trainiert euere Englischkenntnisse 🙂

Liebe Grüße und bis bald

GuCo & FloSa

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Feb 05 2012

Dear children …

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… was haben wir über die Sonne in Australien gelernt? Richtig! Sie scheint hier gaaanz, gaaanz dolle… Und deshalb muss man sich auch immer vor ihr schützen. Damit man keinen Sonnenbrand bekommt.
Auf keinen Fall darf man sich drei Stunden ungeschützt in die Sonne legen. Und wenn man (auf den Tag genau) seit zwei Jahren in Australien wohnt, dann weiß man das auch. Eigentlich… 🙂

Bis auf den Frank. Der weiß es aber JETZT…

PS: nach (mittlerweile ja schon gewohnt) langem Flug sind wir gut in Perth angekommen. Und unsere dicken Fußknöchel sind inzwischen auch wieder abgeschwollen… (schöne Grüße, Rolf) 😉

Viele Grüße ins 40 Grad kältere Deutschland!

Flo

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